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Wie blicken die Berggorillas auf 2020/2021 zurück?
Seit März 2020 hat sich die Welt verändert – ganz sicher auch die der Berggorillas in Uganda. Seit vielen Jahren, teils ihr ganzes Leben lang, sind sie es gewohnt, dass jeden Tag Besucher (Touristen aus aller Welt) vorbeigekommen sind, um eine Stunde bei ihnen zu bleiben, sie zu beobachten und zu fotografieren. Eine wunderbare Abwechslung … besonders für die kleinen Gorillas im täglichen Regenwald-Leben …
Von einem Tag auf den anderen wurden Ugandas Grenzen unpassierbar (noch vor den USA machte man hier wegen Corona „dicht“), alle Nationalparks wurden geschlossen. Monatelang kam kein einziger Besucher mehr in den Wald – stattdessen aber plötzlich Wilderer, die vielleicht nicht gezielt nach Berggorillas jagten, aber Schlingfallen auslegten, um zum Beispiel kleine Antilopen zu fangen. Eine große Gefahr auch für die an Menschen gewöhnten Berggorillas.
Sanfter Tourismus bot Schutz
Die regelmäßigen Besuche von Touristen boten sehr guten Schutz, der plötzlich nicht mehr wirkte. Viele Menschen rund um die Nationalparks lebten „vor Corona“ vom Tourismus, verkauften Souvenirs, arbeiteten als Fahrer, Ranger oder Träger – oder waren angestellt in einer der vielen Lodges. Die meisten verloren von einem Tag auf den anderen Ihre Jobs – oft die Lebensgrundlage ganzer Familien. In Uganda gibt es keine Hilfe vom Staat, kein Kurzarbeitergeld, kein Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe – absolut nix!
Der Bwindi-Wald, in dem die Gorillas leben, war jetzt notgedrungen wieder eine Möglichkeit Nahrung zu beschaffen. Im Juni 2020 schließlich passierte das Schlimmste – der gewaltsame Tod von Rafiki, einem Berggorilla-Silberrücken, ging durch die Weltpresse. Er wurde mit einem Speer getötet. Vier Wilderer wurden verhaftet, einer hat die Tat gestanden und behauptet, er hätte in Notwehr gehandelt – Rafiki hätte ihn angegriffen, als er auf der Jagd nach Antilopen und Buschschweinen war. Er wurde zu 11 Jahren Haft verurteilt.
Veränderungen seit Januar 2020
Im Januar 2020 war Andreas Klotz noch mit dem TV-Filmteam von Christian Ehrlich, zusammen mit Frank Elstner und Dr. Matthias Reinschmidt, in Uganda unterwegs gewesen. Ein paar Wochen nachdem sie im Mgahinga-Nationalpark eine Gorillagruppe besucht hatten, starben durch einen Blitzschlag vier Mitglieder dieser Familie inklusive eines schwangeren Weibchens.
Im Film wird noch davon gesprochen, dass die Population wächst, dass es nach neuesten Zählungen wieder über 1.000 – genau 1.064 Berggorillas – gibt. Plötzlich sind es 5 weniger – ein deutliches Beispiel für schnelle Veränderungen. 5 von 1.064, das sind etwa ein halbes Prozent der Berggorilla-Weltbevölkerung. Ein halbes Prozent der menschlichen Weltbevölkerung wären etwa 40 Millionen. Ein krasser Vergleich, oder? Es kommt beim Artenschutz von so bedrohten Spezies wie Berggorillas auf jedes einzelne Leben an …
Erholung 2021
Im Laufe der Jahre 2020 und 2021 sind glücklicherweise auch mehrere Berggorilla-Babys in den Regenwäldern Ugandas, Ruandas und der Demokratischen Republik Kongo geboren. Ganz sicher gab es noch weitere natürliche und vielleicht auch unnatürliche Sterbefälle, von denen wir nie etwas erfahren werden. Für die Natur und das Klima mag der weltweite durch ein kleines Virus verursachte Stillstand auch positiv gewesen sein, doch am Ende überwiegen vor allem für die Bevölkerungen der so genannten Entwicklungsländer die negativen Auswirkungen – welche am Ende auch die Lebensräume stark bedrohter Tierarten negativ beeinflussen.
Im Juni 2021 waren wir wieder in Uganda unterwegs, es gab absolut keine Probleme, Maskenpflicht genau wie bei uns, eher strenger, aber gleichzeitig irgendwie alles entspannter als bei uns. Die Menschen in Uganda freuen sich über jede Besucherin, jeden Besucher und sind unverändert positiv und freundlich, kaum zu glauben, aber wahr.
Ausblick 2022
Wenn ich ein Berggorilla wäre, hätte ich mich 2020 und auch noch 2021 gewundert, dass eine Zeit lang gar keine und danach viel weniger Besucher gekommen sind – und ansonsten mein entspanntes Leben im Regenwald genossen (wovon wir uns sowieso eine Scheibe abschneiden können).
2022 wird es genauso sein – nach und nach kommen hoffentlich wieder mehr Touristen mit ihren kleinen klickenden Apparaten – denn nach Uganda darf und kann man schon seit Oktober 2020 wieder reisen. Deutlich geringere Inzidenzien als bei uns, kein Hochrisikogebiet (Stand Dez. 2021), aber spürbar weniger Touristen im Land unterwegs – eigentlich ein echter Geheimtipp.
Mit dieser kleinen Fotoauswahl wünscht das ganze Mondberge-Team frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in ein hoffentlich besseres Neues Jahr, in dem wieder viele Begegnungen zwischen Berggorillas und Menschen stattfinden können.
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